Zum fast schon legendären Yon po kai in Italien wurden im DoJournal einige Artikel veröffentlicht. Da sich diese Publikationen sehr ergänzen werden sie hier zusammen gefasst und nicht einzeln veröffentlicht.
Viel Spaß beim lesen..
Das Kenzen-Team
Narei – „Recitare insegnare“
Bibione — Italia 98
(oder Felix qui potuit rerum cognoscere causas)
Zeit ist nichts! Und nichts ist Unendlich!
Doch dieser Yonpokai war etwas besonderes. Keiko – wahres Lernen, üben vom Morgen an, d.h.‚ wann der Morgen erwacht (oder der Shihan). Ja, ich habe euch bewußt bis ca. 80 % an euere Grenzen gebracht, eine Übung, wie ihr sie noch nie erlebt habt. Eine Woche – scheinbar kaum Erholung – und doch keine Zeit, sie rennt dahin. (Was? Schon wieder Training! – Ist da ein Meutern ? (Wehe – wehe, 1999))
Ich war jedoch selbst erstaunt, wie gut geübt wurde. Vor allem das ”Ren“, (jap. – oder doch ”Renn”?). Voller Einsatz, obgleich es doch nach dem Motto lief ”Nulla dies eine vino” – oder ”Hic Bibione hic salta“. Aber ich meine gerade das war’s, was alles so gut gelingen ließ und neue Tore zum Weg öffnete.
Dabei fällt mir wieder Japan und Soke ein: von 22.00 bis 1.00 Uhr Übung und Soke sagte „O.K. noch eine Stunde, jetzt fängt die Übung an. Erst wenn du richtig fertig bist hast du ein gutes Taijitsu“‚ sagte er. ”Oder Du bist tot”, dachte ich damals beim Training mit Kan Sensei.
Über sich hinausgehen, aus dem üblichen, alltäglichen Leben etwas erfahren (Aha! Also doch Urlaub oder wie?). ”Jurane in verba magistri” oder Urlaub, oder die Erfüllung des Glücks begann für einige ja schon etwas früher, als sie – kulturbereichert – endlich ihren Leuchtturm erblickten. Vor allem unser Nordlicht und die Signorinas (”Essere nor signorinas O-che?” aber ich glaube ”Verde el faro e poimori” kommt wohl eher in frage!) Gemein? Ach ja – gemein-sam! Spätestens beim Training waren wir das, die Gemein-sam-Keit wahr jedoch nicht so da. Es hätte noch etwas Meer sein können! Wobei? Obwohl ”Homno sum humani nihil ame Murathum puto” (Scherz).
Schüler müssen durch die Reflexion des Lehrers lernen, Aufgaben und eine Verantwortung für ihre Gemeinschaft übernehmen und sich bemühen diese in Freundschaft zu verwandeln. Dabei muß mit viel Herz ihre ganze Person eingebracht werden, dann wird man wertvoll für andere (siehe Dojournal 2/98). Der Lehrer gibt immer alles (San Tai Waza / Shinden Shin no Kokoro; mit Leib, Herz und Seele) und dies sollte vom Schüler zurückkommen. Dokan, der Lebenskreis!
Die meisten verstehen das nicht (oder wollen nicht) und legen nur wert auf Technik oder Kata-Perfektion. Es sind immer die unsichtbaren Dinge dazwischen, die wichtig sind. Kata, Ryu das ist nur eine Idee, ein Gefühl, das verstanden werden will. Nutze ES, bringe dein Gefühl mit ein, dein Ich. Dann IST die IDEE der FORM da! (Kata bedeutet Form aber gemeint ist die Form-Idee). Das müßt Ihr anerkennen sonst führt das Üben nie zu NINPO (ich usw.).
Wenn alle abwarten wird nichts getan (Siehe 2/98 )! Das Training ist eine Möglichkeit zur konzentrierten Arbeit, erst mal an sich selbst. Sich in Einklang zu bringen! Ein Fortgeschrittener ist, wer für Freunde – Partner da ist, hilft und wer erfahren hat, was Fortschritt geben bedeutet.
Eine gute Gemeinschaft hat eigentlich keine Bedeutung! Sondern ist Mittel und Bedingung um zu reifen, also Reflexion. Innen – außen, alle – einer, der Eine macht die Menge. Das bemühen für die Gemeinschaft der Gruppe, das ist die Übung NINPO. Das ist die Bestimmung. Der Übende braucht den Lehrer und seine Mitschüler – eine Gemeinschaft, die geschaffen wird und wächst.
Wer das nicht einsieht und sagt ”ich brauche das nicht, ich gehe nur ins Training“, der übersieht, daß er die anderen braucht um für IHN die Bedingungen zu schaffen und zu erhalten. Eine solche Einstellung ist nicht fair!
Viele reden und reden von Zen und Weg und so, aber das ist nichts (Mu). Nein, ihr Verhalten in der Gruppe zählt! Das ist wichtig, das ist Gesetz!
Vielen wird das nicht gefallen!
Der Schüler soll sich in dem erkennen, was der Lehrer gibt und anspricht.
Den Weg abkürzen kann man nicht!
Wir alle streben nach Harmonie, der rechten Balance! Aber dies ist nicht möglich wenn man egoistisch ist. Man kann sich natürlich auch zurückziehen, in Selbstmitleid versinken. Ihr habt es in der Hand. Allein (A-lein /All(e) – ein) durch euer Verhalten. Nicht profitieren, sondern reifen durch bemühen. Training findet nicht nur im Training statt. Aber genug davon. Alles in allem war es mein schönstes Seminar, das ich leiten durfte.
lch freue mich 1999 auf KOrsiKA‚ mitten im Nichts (fünfte Yon Po Kai – Leere) mit Hei- Ho – A-Hoi oder Navigare necesse est, vivere non est necesse.
A. D.
Freunde!
Meer – Bewegung und Leid.
Sonne, Training dann Gemütlichkeit.
SINNE ALLE!
Da – ein flehen;
nein, nein, alle müssen gehen
Glaubt mir, ich verstehe euere Gefühle.
Ach ja – und noch der Wein der Kühle.
Für euch war es wieder mehr zum Weg ein kleines Stück.
Auch ich bekam, von ganzem Herzen ich mich bedank’, von euch was zurück.
Schön! Leben zu teilen mit euch hier und da
freue mich schon auf KorsiKA!
Mit Herz und Liebe Shihan – A.
Yon – Yon po kai in Italien
5. September – 12. September ‘98
Ein nicht ganz objektiver Bericht eines Kieler Teilnehmers !
Das diesjährige vierte Yonpokai fand im September in Italien, genauer gesagt in Bibione, einem kleinen Ort am Mittelmeer, statt. Nach einer Fahrt über abenteuerliche Pässe und in einem nahezu immerwährenden Regen, der erst kurz vor Bibione aufhörte und alle Hoffnungen auf den in der Ausschreibung in Aussicht gestellten Urlaub jenseits alles Möglichen stellte, kamen unser Shihan Armin und seine Schüler aus Rostock, Frankfurt und Nürnberg am Sonnabend nachmittag in Bibione an und bezogen ihre Quartiere in drei Häusern der Ferienanlage Danubio. Und schon dieser erste Nachmittag offenbarte uns eine von Armins Überraschungen, denn er verschenkte an jeden von uns ein „Yonpokai ltaly“ – T-Shirt, so daß wir anschließend, mit dem Bild der wohlbekannten Ninja-Ratte auf der Brust, einheitlich und unauffällig zum Strand gehen konnten. Und dort machte das turbulente und teils stürmische Wetter aus dem Baden und dem Volleyballspielen, alles vor düsterem Himmel und einem doppelten Regenbogen, ein richtiges Erlebnis. Ein für ein Yonpokai üblicher gemütlicher Abend beendete dann auch diesen ersten Tag.
Die folgende Woche widmeten wir uns dann ganz dem Training. Neben Taijutsu wurde schwerpunktmäßig der Umgang mit dem Bo und dem Bokken, aber auch mit dem Toami – Netz gelehrt. Dazu dienten natürlich die Übungen mit dem Partner, als auch einige uns von Armin vorgestellte Kata – Formen.
Hatten wir am Anfang noch inmitten der Touristen am Badestrand trainieren können, so gelang es uns trotz exzellenter Fremdsprachenkenntnisse und glaubhaftester Beteuerungen unserer Harmlosigkeit dennoch nicht, die örtliche Ordnungsgewalt zu besänftigen‚ so daß wir schon bald an einer eher abgelegenen Stelle des Strandes neben dem örtlichen Leuchtturm trainieren mußten. Persönlich fand ich diese Stelle auch eher besser, denn zum einen stimmte der doch etwas längere Hinweg und die eher ruhige Gegend den einen oder anderen doch eher auf das bevorstehende Training ein, zum anderen stellt natürlich ein Bo oder ein Bokken eine gewisse Gefahr für eventuell umherstehende Zuschauer dar. Letztere gab es aber an besagter Stelle nicht ganz so viele.
Eine genaue Erwähnung aller geübten Techniken an dieser Stelle erscheint mir aber zum einen nicht möglich, zum anderen aber auch nicht nötig. Denn ich glaube, daß ein jeder aufgrund der vielen Trainingseinheiten, insbesondere aber auch dank Armins Hilfe, sein Gefühl im Umgang mit sich und den anderen, dem Bo, dem Bokken oder auch dem Toami – Netz etwas verfeinern und somit auf jeden Fall etwas für sich selbst wieder mit nach Hause nehmen kann.
Daher möchte ich mich an dieser Stelle auf ein paar ausgewählte Eindrücke beschränken, die ich auch in Zukunft mit dem Yonpokai – Italy verbinden werde. So haben wir zum Beispiel an zwei Abenden eine Übung gemacht, bei welcher der jeweils Betroffene eine Zeitlang von den Umherstehenden mittels Licht, Klingelgeläut und Wasserspritzern ins Gesicht abgelenkt werden sollte, sich aber gleichzeitig gegen Bo – Angriffe wehren mußte.
Diese Übung hatte ich jedenfalls noch nicht beim Training gemacht, und ich fand sie sehr eindrucksvoll, genau wie die gesamte und mir als sehr konzentriert erscheinende Stimmung bei diesen nächtlichen Trainingseinheiten. Überhaupt hielt das nächtliche Training viele Eindrücke parat, die besonders waren. Schon der bloße Hinweg zum Strand durch das bewaldete Gelände war immer besonders, denn der Leuchtturm stellte den Weg regelmäßig in ein ungewohntes Licht, bei dem man die vorausgehenden Kollegen dann nur schemenhaft sehen konnte. Und ein einmal bis zum Morgengrauen andauerndes Training führte einen dann zwar an seine Leistungsgrenze, belohnte einen aber auch mit einem toll anzuschauenden Sonnenaufgang.
Ein anderes Mal wieder trainierten wir bei Ebbe und auflaufendem Wasser direkt hinter den dann noch zu erreichenden Wellenbrechern, und der Mond, das Licht vom Leuchtturm und das ständige Geräusch und die Gischt der auf die Wellenbrecher laufenden Wellen verschaffte auch dieser Trainingseinheit eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Den Abschluß eben dieser Trainingseinheit bildete dann auch ein weiterer und immer mit Italien verbundener Eindruck. Auf Armins Geheiß trat die gesamte Gruppe den Rückweg am Strand entlang an, wobei jeder für sich selbst mit dem Bo übte und ihn in Bewegung hielt.
Zu unser aller (im Hinblick auf Armin wohl fraglich) Überraschung endete in dieser Nacht das natürlich auch schon anderntags von uns besuchte Weinfest in Bibione, und zwar mit einem riesigen Feuerwerk über unseren Köpfen. Und da ich mich relativ weit hinten in der dann doch schon eher auseinandergezogenen Gruppe aufhielt, hatte ich so ein phantastisches Bild vor mir: oben am Himmel das Feuerwerk, unten am Strand wir alle verteilt am Üben und Laufen, und manchmal reflektierte das Licht der Raketen sich an den bewegenden Bo einiger Freunde. Dieses Bild und diesen Eindruck werde ich noch sehr lange in Erinnerung behalten.
Natürlich haben wir auch tagsüber trainiert, und natürlich haben wir auch gefeiert und aus dem Yonpokai auch einen Urlaub gemacht. Da gab es das besagte Weinfest, auf dem man übrigens soviel trinken und tanzen konnte, wie man wollte. Bummeln in Bibione, Volleyballspielen und Baden am Strand, aber auch gemütliches Beisammensitzen in den Häusern oder auf deren Terrassen. Es gab auch etliche neue Graduierungen, die man auf jeden Fall befeiern mußte. Und wir hatten einen hervorragenden Koch bei uns einquartiert.
Der Freitag als letzter kompletter Tag in Bibione begann vormittags mit einem Abschlußtraining‚ bei dem jeder dann noch mal etwas vorführen konnte, und darauffolgend einer Gesprächsrunde, die Platz bot für Erfahrungen, Fragen, Meinungen und Anregungen. Und neben den vielen bislang gemachten Photos gab es dann auch Gruppenbilder mit dem obligatorischen weißen T-Shirt.
Den Rest des Tages verbrachten wir (wen überraschts ?) am Strand mit Volleyballspielen oder einfach nur Ausruhen, im vom Wind aufgewühlten Wasser mit Baden. Der Abend bescherte uns ein gemeinsames Essen und die Möglichkeit, ein bißchen in der Nacht zu schwärmen.
Abschließend bleibt mir dann nur noch zu sagen, daß, obwohl ich hin und wieder während einer der letzteren, längeren und tagsüber unter der zuweilen heißen Sonne Italiens stattfindenden Trainingseinheiten mir doch ein rasches Ende der Anstrengungen herbeigesehnt habe, die ganze Woche insgesamt viel zu schnell wieder verstrichen war.
Und ich denke, daß das Yonpokai in Italien ein Erlebnis war, von dem jeder etwas Erfahrenes und Gelerntes mit nach Hause genommen hat, und von dem jeder sich die eine oder andere Erinnerung für lange Zeit bewahren wird.
Und deshalb will ich mich an dieser Stelle bei allen teilnehmenden Freunden, Kollegen und Genossen, besonders aber bei Armin bedanken, daß er und sie alle das Yonpokai – ltaly ermöglicht und zu einem großartigen Erlebnis gemacht haben. Und die Vorfreude geweckt haben auf das Yonpokai ‘99, wo immer es auch stattfinden mag.
Der Kieler
P.S. Es soll noch erwähnt werden, daß es bei der Heimfahrt am Sonnabend wieder immens geregnet hat, und somit das Yonpokai auch äußerlich eine runde Sache war, sich der Kreis also gleichsam wieder geschlossen hat.
Noch ‘n P.S. Gibt es keine Kritik ? Gab es wirklich nichts, was so richtig genervt hat ? Natürlich gab es das. Gleich tausendfach und unabwendbar. Mücken, Schnacken, der Name ist egal. Die haben dann doch ein wenig genervt.
Yon pokai – Italien 1998
1998 fand das YON PO KAI in Italien, genauer: in Bibione, statt. Big A sorgte für gute und preiswerte Unterkünfte in der Villagia Danubio. Von hier brachen wir regelmäßig im Morgengrauen (oder im Grauen vor dem Morgen) auf, um Füße und Kondition zu schinden und um uns schon vor dem Training in gute Laune zu bringen. Da die Carabinieri nicht vertragen konnten, daß außer ihnen noch andere schwerbewaffnete und schwarzgekleidete Personen in der Touristenstadt und am Strand umherschlichen, verboten sie uns schlicht, Bo und Bokken zu benutzen und herumzutragen. ”Authorisacion, Luigi! Capiscie?“. Darauf hin fand das Waffentraining im nächtlichen Schatten eines Leuchtturmes statt, der mit freundlicher Unterstützung des Mondes die Kampfarena ausreichend beleuchtete.
Das ständige Training mit dem Bo führte dazu, daß man sich an den Bo gewöhnte und er schlußendlich als ein nützliches Werkzeug angesehen wurde und nicht als ein unhandlicher Stock, der mal zu lang und mal zu kurz ist. Sehr interessant waren auch die Bewegungsprinzipien mit dem Netz und die meditativen Einlagen, die mir vermittelten, daß nichts intensiver ist als der Moment.
Wenn mich die anderen Schüler im Training fragen, warum ich mich immer wieder für das YON PO KAI anmelde, kann ich nie etwas antworten, was meine Beweggründe auch nur im Entferntesten treffen würde. Meine Erzählungen lassen sie denken, daß das Training eine Strapaze ist. Für mich liegt das Interesse am YON PO KAI jenseits des Tai Jutsu. Das Tai Jutsu ist das Element, welches zu tieferen Erkenntnissen führt und den Sinn für das Wesentliche schärft. Doch was ist das Wesentliche? Das ist für mich etwas, was sich nicht greifen lassen will. Jede Beschreibung und Definition, die ich in Erwägung ziehe, kreist auf der einen Seite zu weit ein, auf der anderen Seite ist sie nicht umfassend genug. Bei genauerem Hinsehen kann man es nicht erkennen, nur aus dem Augenwinkel, gerade außerhalb des scharf sichtbaren Bereiches läßt es sich erahnen, um bei noch genauerem Hinsehen wieder zu verschwinden. Es ist das Echte, das pure Jetzt und Hier. Eine Bewußtwerdung ohne Bewußtsein, das Erkennen und Begreifen der Teilhaftigkeit mit der Erde, der Luft, kurz: der Elemente. Das YON PO KAI ist wichtig, weil es Horizonte zeigt, ihre Erschließung fördert und neue Horizonte definiert.
Allerdings möchte ich auch noch anmerken, daß es auf diesem YON PO KAI eher unglücklich war, die Häuser nach Gruppen zu verteilen. Ich hätte eine Verlosung der Schlafplätze für viel förderlicher hinsichtlich der Verständigung zwischen Franken, Norddeutschen und Hessen gehalten, die sich erst bei dem vierten YON PO KAI langsam einstellt und konstruktiv wird.
Vielen Dank!
Gunther Schmidt
Yon-Yon PoKai – Italien
Am 5. September machten wir uns wieder einmal auf den Weg zum diesjährigen Yon Po Kai. Diesmal führte uns Shihan Armin Dörfler in das schöne Italien (Bibione), wobei das Training am Strand stattfinden sollte. Gleich zu Beginn des Lehrgangs bekam jeder Teilnehmer ein Yon Po Kai T-Shirt, um das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe zu stärken. Die rund 20 Schüler kamen aus Franken, Schönbrunn, Rostock und Frankfurt angereist. Am Abend der Ankunft gingen wir erst einmal zum Strand, um zu Baden und Volleyball zu spielen. Ein atemberaubender Regenbogen in der Dämmerung hieß uns willkommen.
Die erste morgendliche Trainingseinheit begann mit Laufen. Anschließend folgte Meditation. Das Schwerpunktthema des Lehrgangs war Bojitsu. Als wir einmal mit unseren Stöcken auf der Schulter durch die Stadt spazierten, um den Strand zu erreichen, machten wir Bekanntschaft mit den italienischen Carabinieri. Sie untersagten uns prompt, die Stöcke öffentlich zu tragen. Indem wir an einem abgelegeneren Strandstück traininerten, übergingen wir dieses Verbot.
Es wurde Bojitsu, Toamijitsu (Netz) und natürlich Taijutsu ausgeführt. Auch sensitive Übungen waren Teil des Trainings. Oft trainierten wir nachts an einem Leuchtturm, der eine interessante Kulisse darstellte. Einmal übten wir so lange, bis die Sonne aufging. Eine andere Trainingseinheit wurde durch ein Feuerwerk vollendet.
Einer der Abende sollte dem Feiern gewidmet sein. Wir besuchten ein Weinfest, wo wir zusammen tranken und tanzten. Am nächsten Morgen ließ uns Armin jedoch jeden Tropfen Wein ausschwitzen: Als sich so mancher erst aufs Ohr gelegt hatt, ging der Shihan mit seiner Glocke um und bimmelte jeden einzelnen wach. Es erwartete uns ein sehr hartes Training. Dieses begann mit Laufen – barfuß, was mit Iautstarkem Brüllen unterstützt wurde. Am Strand erwarteten uns zahlreichen Fudoken, Zempokeri….. Wir hatten keine Verschnaufpause.
Unter anderem weil sich das Yon Po Kai über einen langen Zeitraum erstreckte, war es in jeder Hinsicht intensiv und zudem anstrengender als letztes Jahr. Weiterhin bietet dieser Lehrgang die Möglichkeit, seine Freundschaften zu festigen.
Martin Ballheim