Kohei-Deshi
von Shihan Armin Dörfler
Ich möchte hier über den Lernenden schreiben. Bei Bugei, den Kampfkünsten hat der Schüler eine andere Bedeutung; der Schüler des Weges ist ein anderer als der Schüler der Form.
Ein Lehrer, der einen Schüler annimmt, wird ihn nicht durch sein äußeres (Technik), sondern durch seine inneren Wegeinstellungen akzeptieren. Früher, in alten Zeiten, gab es dadurch lange Prüfungen, ehe diese in ein Dojo aufgenommen wurden. Doch heute sind die wenigsten wahre Schüler des Weges.
Erst, wenn durch langes Üben von Techniken die Form endet und die Frage nach dem Wieso erscheint, ist die Tür zum Weg geöffnet. Dies ist meist erst ab 3. Dan möglich (siehe Danku). Aber die wenigsten Dojo haben in dieser Zeit wahre Schüler. Nicht alle sind zu solchen fähig. Viele kommen dann irgendwann nicht mehr weiter und gehen den Weg des Kopierens. Dies ist falsch. Den Weg gehen heißt, Opfer zu bringen, zu Dienen, zu Geben und kein Nehmen oder Gewinn. Erst dann wird einem das Glück bewusst.
Das zu Ich-bezogene Denken wird immer ein Weg zurück sein und Glück sowie Freundschaft vernichten. Der Lehrer wird herausfinden, ob der Schüler den nötigen Sinn hat. Dieses erkennt man durch Shitei, die Haltung, Etikette und das verhalten während der Übung im Dojo und außerhalb. Genauso falsch wäre aber auch Schönrederei, um dem Lehrer zu gefallen. Dies ist auch ein Schuss nach hinten. Nur das Ich-befreite Denken wird zum wahren Weg führen und das nicht nur bei Bugei.
Wie Soke Hatsumi sagt, nicht Denken, weitermachen!