Das Vorwort zur dritten Ausgabe (1/97) des DoJournal im Originaltext.
Der Weg ist das Ziel.
Ein Satz, oft gehört, selten verstanden; meist sogar eher mit einem leichten Lächeln
auf den Lippen überhört.
Wie so oft überfliegen wir die Worte wie eine immer wieder auf dem Schreibtisch
unseres mentalen Sachbearbeiters auftauchende Aktennotiz, die sofort in eine
Schublade des geistigen Ablageschrankes verschwindet. Wir geben auch hier den
Dingen Namen und legen sie als bekannt direkt ab, ohne uns weitere Eindrücke zu
verschaffen. Wir hören die Worte, aber verstehen wir sie auch wirklich?
Es gibt viele Wege, die Bedeutung dessen, was hinter den Worten steht, zu
begreifen. Betrachten wir den o.g. Satz mal von verschiedenen Seiten: Der Weg ist
das Ziel — Das Ziel ist der Weg. Also besteht das Ziel, das es zu erreichen gilt aus dem
Weg. Gehen wir den Weg, so erreichen wir das Ziel, völlig automatisch, natürlich.
Was aber ist Ziel und was Weg? Auch das ist ein Koan! Versteht man ihn, so
vermischen sich Weg und Ziel, durchdringen sich, gehen ineinander auf und
verschwinden. Was übrigbleibt ist Essenz, Wahrheit.
Weg und Ziel verändern sich, so wie sich alles verändert. Alles verschwindet, kommt
wieder und verschwindet wieder. Es bleibt einzig das ständige Pulsieren der Essenz.
Auch in dieser Ausgabe zeigen sich viele Wege, viele Veränderungen und, wenn man
aufmerksam ist, das Schimmern der Essenz auf jeder Seite.
Viel Glück auf eueren Wegen.
Die Redaktion
Dirk Ballbach Jutta Juranitz